Rähmchen reinigen mit Soda
Ein Erfahrungsbericht mit Bildern aus der Imkerei Reining
Nach dem Ausschmelzen von Altwaben verbleiben in der Regel Schmutzteile auf den Rähmchen (insbesondere Propolis, Wachs etc.), die entweder physikalisch (Abkratzen mit einem Stockmeißel, sehr zeitaufwändig!) oder chemisch mit Natronlauge oder Soda entfernt werden können. Die Verwendung von Natronlauge ist bei nicht infektiösen Rähmchen nicht notwendig, zumal die Anwendung mit Gefahren für den Anwender bzw. die Anwenderin verbunden ist. Ich habe in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen mit dem im Vergleich zur Natronlauge deutlich weniger gefährlichen Reinigen von Rähmchen in 6%iger Sodalauge gemacht. Die Prozess der Reinigung wird nachfolgend anhand von Bildern anschaulich gemacht:
Am Ende einer Saison habe ich rd. 600-700 ausgeschmolzene Rähmchen im Zanderformat zu reinigen. (Alle Bilder auf dieser Seite können mit einem Klick vergrößert werden.)
Dafür verwende ich meinen Dampfwachsschmelzer (links unten im Bild). Wird der Korb für die ausgeschmolzenen Waben entnommen, kann dieser auch als Desinfektionswanne bzw. zum Reinigen von Rähmchen u.a. imkerlichen Gerätschaften verwendet werden.
Zunächst werden für die erste Befüllung die verschmutzten Rähmchen in den Dampfwachsschmelzer gegeben. Dieser fasst gut 20 Rähmchen und rd. 150 l Wasser.
Die Rähmchen werden mit einem Stein beschwert, damit sie im Wasser nicht nach oben steigen. Ich nehme in diesem Fall eine alte Gehwegplatte 30cm x 30cm.
Anschließend wird Wasser eingefüllt. Ich nehme dafür aufgefangenes Regenwasser.
Ich benutze seit einigen Jahren Soda vom Honigwerk.
Das Soda wird in einem hochwertigen Kunststoffeimer geliefert, der nach Entleerung als dicht schließender Honigeimer verwendet werden kann.
Um eine 6%ige Sodalauge herzustellen, werden in 150l Wasser 9kg Soda gegeben.
Um wirksam zu sein, muss die Sodalauge mindestens 60 Grad warm sein. Bei höheren Temperaturen wirkt sie noch besser. Allerdings sollte die Lauge nicht kochen (Anwenderschutz). Das Erhitzen der Lauge ist langwierig. Für das Erreichen der optimalen Temperatur sind rd. 4 Std. anzusetzen. Ist die Temperatur einmal erreicht, sollte der Gasbrenner auf eine kleinere Flamme zurückgestellt werden. Dies genügt, um eine ausreichend hohe Temperatur konstant zu halten.
Nach etwa 15 Minuten hat sich der Schmutz weitgehend von den Rähmchen gelöst. Reste können mit einer Bürste leicht entfernt werden. Es sollten Schutzhandschuhe, Schutzbrille und evtl. Gummischürze getragen werden, da Sodalauge zwar bei weitem nicht so gefährlich ist wie Natronlauge, aber dennoch reizt.
Nach mehreren Durchgängen bildet sich oben im Dampfwachsschmelzer eine schaumige Schmutzschicht, die z.B. mit einem engmaschigen Sieb abgeschöpft werden sollte.
Die sauberen Rähmchen spüle ich kurz in Regenwasser (mit etwas Essigsäure versetzt) in einer Kunststoffwanne.
Anschließend werden die gereinigten Rähmchen aufgestapelt. Ich lasse diese i.d.R. mehrere Wochen dort stehen, damit durch Regen evtl. Sodareste abgespült werden.
Eine Füllung (150 l Wasser mit 9 kg Soda) reicht nach meiner Erfahrung für die Reinigung von rd. 250 Zanderrähmchen. Dann setze ich eine neue Lauge an. Die alte Lauge kann problemlos in der Kanalisation entsorgt werden.
Imkerei Ludger Reining, Kalkstraße 17, 53332 Bornheim
Tel. 02222 63556 – Mobil 0176 388 36 058
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