Natürliche Bienenhaltung
Varroaresistente und gesunde Honigbienen
Der Einsatz von Behandlungsmitteln gegen die Varroa-Milbe ist in eine Sackgasse geraten und verbreitete imkerliche Praktiken schwächen die Honigbiene. Eine artgerechte Bienenhaltung und -zucht kann auf Dauer für gesunde Honigbienen sorgen.
Wahlzucht von Guido Sklenar
„Wir folgen hier nur dem Abbild der Natur, denn diese gewährt nur solchen Völkern das Lebensrecht, die einen reichen Honigschatz haben, sich selbst winterversorgen. Ohne diese Eigenschaft gingen sie in der freien Natur erbarmungslos zugrunde. Wenn die Anderen, mit gegenteiligen Eigenschaften behafteten Völker, heute noch am Leben sind, so danken sie dies nur der rettenden Hand des Imkers, der mit dem Zuckersack fleißig hinter ihnen steht.“
Darwinistische Bienenhaltung
Seeley erläutert seine Vorstellungen, wie Bienenvölker auch heute möglichst ähnlich ihren wilden Artgenossen überleben können. Dafür hat er den Begriff „Darwinistische Bienenhaltung“ geprägt und macht zehn Vorschläge für eine bienenfreundliche Imkerei.
Die Größe der Bienenbehausung und die Varroa
Völker in kleinen Bienenstöcken schwärmten häufiger, hatten eine geringere Varroa-Befallsrate, hatten weniger Krankheiten und im Vergleich zu den Völkern in den großen Bienenstöcken eine höhere Überlebensdauer.
Die Bedeutung von kleinen Nestern und häufigem Schwärmen
Die relativ kleinen Nesthöhlen und ein häufigeres Schwärmen der wilden Honigbienenvölker hemmen die Vermehrung der Varroa. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die wilden Völker daher weniger anfällig gegenüber den Milben und den von ihnen verbreiteten Krankheiten sind.
Intelligente Gruppen gestalten – Building Smart Groups
Die Natur jedoch zeigt uns viele Beispiele für kluge Tiergesellschaften – beispielsweise einen Zug von wandernden Gänsen beim Abflug oder einen Schwarm Honigbienen bei der Auswahl eines neuen Bienenstockes.
Horizontale und vertikale Übertragung von Krankheitserregern bei Honigbienen
Eine horizontale Übertragung von Krankheitserregern liegt vor, wenn eine infizierte Bienen-Arbeiterin eine Krankheit an eine andere Biene oder die Brut im eigenen Volk überträgt. Eine vertikale Übertragung erfolgt durch die Übertragung des Erregers von der Bienen-Königin an die Arbeiterinnen-Töchter oder die Verbreitung durch Schwärmen. Die vertikale Übertragung fördert eine gutartige Wirt-Parasit-Beziehung im Gegensatz zu einer horizontalen. Die verbreitete imkerliche Praxis begünstigt allerdings eine horizontale Verbreitung und fördert so die Verbreitung aggressiver Krankheitserreger.